Chronik des Tennisclubs Bad Wildbad

In Wimbledon war 1877 das erste Turnier gespielt worden; die ersten internationalen deutschen Tennismeisterschaften fanden 1892 in Hamburg statt. Tennis hatte in Deutschland Einzug gehalten über die deutschen Heilbäder, denn diese warten damals bei den Engländern außerordentlich beliebt. Der erste Tennisplatz entstand vermutlich 1875 in Baden-Baden.

Und auch in Wildbad begannen die weißen Bälle zu fliegen. 1906 gab es zwei Plätze, 1909 schon vier Plätze in den Kuranlagen. Da ist es einigermaßen verwunderlich, daß diese wunderschön gelegene Anlage nicht schon früher Anlaß für die Gründung eines Tennisclubs war. Zu erklären ist dies wohl damit, daß zum einen diese Plätze für Kurgäste bestimmt war und zum anderen zu dieser Zeit der Tennissport noch mit dem Etikett “SPORT FÜR REICHE“ behaftet war. So dauerte es bis zum Jahre 1938, als einigen weitsichtigen Männern und auch der Staatlichen Badverwaltung klar wurde, daß eine Tennisanlage, die nicht oder nur wenig benutzt wird, nicht gerade förderlich für den Ruf eines Kurorts vom Rang Wildbads ist. Daraus resultierte dann die Gründung des Tennisclubs Wildbad e. V., wobei die Grundüberlegung freilich nicht der Tennissport an sich war, sondern vielmehr der Gedanke, einheimische Spieler als Partner für Kurgäste zur Verfügung zu haben. Und so steht es auch in der Presseveröffentlichung über die Gründungsversammlung am 30. April 1938: Tennis im Dienste des Fremdenverkehrs.

Diesen 17 Männern und Frauen, die an diesem Tag im Hotel “Goldener Stern“ zusammenkamen, gilt unser Dank dafür, daß sie die Initiative ergriffen und damit den Grundstein für die Entwicklung des Tennissports in Wildbad legten. Ihre Namen: Dr. Haass, Otto Luber, Walter Kieser, Oskar Frey, Richard Meenen, Charlotte Rintsch, H.-J. Küster, Eugen Bätzner, Hans Blumenthal, Willi Plappert, Heinrich Plappert, Alfred Bauer, Clöre Stephan, Dr. h. Stephan, Dr. H. Eisenlohr, Dr. Jäger und Otto Schill.